Ratgeber Gemälde | Wertvolle Gemälde erkennen

Wertvolle Gemälde erkennen – wie funktioniert das?

Viele Menschen gelangen auf Grund einer Haushaltsauflösung oder Entrümpelung in den Besitz von Gemälden. Welchen Wert ein Gemälde besitzt, ist allerdings nicht immer sofort feststellbar. Insbesondere als Laie steht man dann ratlos da und weiß nicht was man mit dem Gemälde anfangen soll. So gehen viele wertvolle Gemälde für die Gemeinschaft verloren, da diese häufig wieder hinter verschlossenen Kellertüren oder auf dem Dachboden landen. Doch man sollte nicht verzagen, denn auch als Laie lässt sich ein Gemälde grob auf seinen Wert schätzen. Es gibt einige aufschlussreiche Hinweise, die einem sagen können, ob ein Gemälde wertvoll ist oder nicht. Wir wünschen viel Spaß mit Ihrem Bild und natürlich viel Erfolg bei der Wertfindung! Es ist an der Zeit für ein neues Gemälde? *Jetzt Neuheiten und exklusive Meisterwerke entdecken.

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Letztes Preisupdate:April 23, 2024 4:58 pm

Woran erkenne ich ein wertvolles Gemälde?

Ein wertvolles Gemälde sollte folgende Kriterien erfüllen:
1. Zustand einwandfrei (ohne Schäden und Restaurationen). 2. Renommierter, möglichst akademischer Künstler. 3. Bekannter Künstler. 4. Signatur vorhanden. 5. Gemälde ist alt (ausgenommen moderne Kunst). 6. Sujet (Motiv) muss gefällig sein und dem Zeitgeist entsprechen. 7. Nachfrage bei Kunstsammlern. 8. Seltenheit des Gemäldes. 9. Größe des Gemäldes 10. Echtes Gemälde, kein Druck.

Handelt es sich um einen Druck oder ein Gemälde?

Wertvolle Gemälde erkennen_Pinselstriche

Sind die Pinselstriche deutlich zu erkennen, handelt es sich sehr wahrscheinlich um ein echtes Gemälde.

Kunstdrucke sind keine Gemälde. Je nach Alter und Anfertigungsart, können diese aber genauso wertvoll sein. Zunächst sollte deshalb auf jeden Fall geklärt werden, ob es sich beim Bild um eine Reproduktion, also einen Druck, oder ein Gemälde handelt. Kunstdruck existiert bereits seit 1796. Sieht ein Bild alt aus, heißt es noch lange nicht, dass es ein Gemälde ist. Aus diesem Grund sollte man sich erstmal die Bildoberfläche genau ansehen. Gemälde sind immer auf einer Leinwand oder auf Pappe gemalt. Hierbei sind immer, wenn auch feine, Pinselstriche zu sehen. Die Pinselstriche sind meist gut mit der Hand fühlbar. Im Notfall kann man vorsichtig mit einem Finger über die Bildoberfläche streichen. Professioneller geht es mit einer Taschenlampe, die man schräg an die Bildfläche stellt und von der Seite die Bildfläche betrachtet. Sind eindeutig Pinselstriche zu sehen, handelt es sich mit ziemlicher Sicherheit um ein Gemälde.

Berühmter Künstler?

Wertvolle Gemälde erkennen_Signatur-1

Hier befindet sich die Signatur gut sichtbar in der unteren Ecke des Gemäldes.

Ein weiterer sehr wichtiger Punkt ist der Künstler des Gemäldes. Je bekannter der Künstler, desto wertvoller ist das Gemälde. Häufig finden sich auf Gemälden Signaturen, zum Beispiel in einer der beiden unteren Ecken des Bildes. Anhand der Signatur kann erkannt werden, wer der Urheber des Gemäldes ist. Ist links oder rechts auf dem Bild eine Signatur, also Unterschrift, zu sehen, ist dies zunächst einmal ein guter Anhaltspunkt für die Wertfindung. In seltenen Fällen finden sich Signaturen auch auf der Bildrückseite. Ob die Signatur einem Künstler zugeordnet werden kann, lässt sich danach zum Beispiel mit einer Google-Suche herausfinden.

Tipp: Gemälde oder Signatur fotografieren und mit Hilfe der Google-Bildersuche nach ähnlichen Bildern suchen.



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Ist ein Echtheitszertifikat vorhanden?

Häufig sind Kopien oder Fälschungen im Umlauf. Manchmal werden deshalb Echtheitszertifikate ausgestellt, die nachweisen, dass das Gemälde keine Kopie oder Fälschung ist. Dieses darf in der Regel nur vom Künstler selbst ausgestellt werden. Doch auch Zertifikate können gefälscht sein. Hier ist deshalb Vorsicht geboten. Insbesondere heute kann man viele Gemälde auch online kaufen und dabei auf Fälschungen stoßen. Ist ein Echtheitszertifikat vorhanden, ist dies aber zunächst ein gutes Zeichen und oftmals lässt sich ein Gemälde mit Zertifikat auch etwas besser verkaufen.

Ist das Gemälde selten?

Die Nachfrage entscheidet über den Wert eines seltenen Gemäldes. Man glaubt es kaum aber viele seltene Gemälde bleiben für immer vor der Öffentlichkeit verborgen, da an diesen kein Interesse besteht. So verhält es sich auch mit dem Preis. Möchte niemand das Bild haben, wird auch der Preis nicht allzu hoch ausfallen. Besteht allerdings eine große Nachfrage an Gemälden des ein oder anderen Künstlers oder an Gemälden, die ein bestimmtes Sujet aufweisen oder einer bestimmten Epoche zugehörig sind, steigt der Preis auch schnell mal in die Millionen. Verschwindet ein beliebtes Sammelstück im Laufe der Zeit und kommt nach einiger Zeit wieder zum Vorschein, kann der Wert des Gemäldes um einiges gestiegen sein, insbesondere dann, wenn die auch Nachfrage gestiegen ist.

Ist das Sujet (Bildthema) ansprechend?

Eine Waldlandschaft als ansprechendes Sujet.

Ob Kunst gefällt oder nicht, liegt ja bekanntlich im Auge des Betrachters. Ein wichtiger Anhaltspunkt bei der Wertfindung ist dennoch das sogenannte Sujet. Besonders bei unbekannten Künstlern ist die Gefälligkeit des Motivs entscheidend. Ein schönes Frauenportrait oder ein Akt lässt sich zum Beispiel viel besser verkaufen, als eine triste Winterlandschaft. Auch Stillleben mit Blumen und sakrale Kunst sind bei Sammlern und Kunstliebhabern begehrt und deshalb wertvoller. Grundsätzlich gilt: Ist der Künstler weniger bekannt, entscheidet das Motiv über den Wert.

Eine Betrachtung aus heutiger Sicht ist für die Wertfindung außerdem relevant. Ist das Motiv noch modern und würde man es sich in die eigene Wohnung hängen? Kann man diese Frage mit ja beantworten, spricht dies meist für eine gute Verkäuflichkeit und einen entsprechend höheren Wert. Aber Vorsicht, um auf den Anfang dieses Absatzes zurückzukommen – Kunst liegt immer im Auge des Betrachters. Nur weil ein Gemälde nicht dem persönlichen Geschmack entspricht, sollte man es nicht gleich abschreiben und die genaue Wertfindung deshalb lieber einem Experten überlassen.

Sammlerstück oder Massenware?

Sammlerstücke sind beliebt.Wie der Name bereits sagt, werden Sammlerstücke von Sammlern gekauft. Und diese sind in der Regel dazu bereit einen hohen Preis zu zahlen, um ihre Sammlung um ein seltenes Stück zu bereichern. Aus diesem Grund hängen Sammlerstücke in Sachen Preis „Nicht–Sammlerstücke“ um einiges ab. Den Preis bestimmt hier weniger der Wert selbst, sondern vielmehr ein bestimmtes Motiv oder die Beliebtheit eines Künstlers. Möchten viele Menschen ein bestimmtes Bild haben, gewinnt immer der, der den besseren Preis anbietet. Ob ein Gemälde zum Sammlerstück wird, entscheidet sich also immer durch das Gesetz von Angebot und Nachfrage. Ist das Gemälde dazu noch selten, das Angebot also limitiert, wird es umso interessanter für Sammler und damit auch umso wertvoller.

Ist der Zustand gut?

Neben den bereits genannten Kriterien spielt auch der Zustand eines Bildes eine wichtige Rolle und wirkt sich auch den Wert aus. Je schlechter erhalten, desto geringer fällt der Preis aus, da eine Restauration nach dem Verkauf vom Händler mit eingeplant werden muss. Auch wenn das Gemälde also ein beliebtes Sammlerstück oder aus anderen Gründen sehr gefragt ist, wird der Wert durch Beschädigungen an Motiv oder Rahmen immer gemindert. Starke Verschmutzungen und kleine Beschädigungen können meist von Fachleuten restauriert werden. Starke Beschädigungen wie Rissen oder Farbabblätterungen senken deshalb meist deutlich den Wert, da sie nur mit viel Aufwand restauriert werden können. Das typische Craquelé-Muster (Risse auf der Farbfläche bei Ölgemälden) muss dafür nicht unbedingt wertmindernd sein, da es bei sehr alten Ölgemälden fast schon selbstverständlich ist und ein gutes Indiz für das Alter des Bildes darstellt.



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Fachleute konsultieren oder selber verkaufen?

Die genannten Anhaltspunkte können helfen Kunstwerke grob auf ihren Wert zu schätzen. Das bedeutet allerdings nur, dass man jetzt ungefähr feststellen kann, ob es sich beim jeweiligen Bild tatsächlich um ein echtes Gemälde, einen Druck oder ähnliches handelt. Um 100%ig zu wissen, ob es sich um eine Fälschung oder ein Original handelt und wer der wahre Urheber des Bildes sein könnte, muss fast immer ein Fachmann oder eine Fachfrau befragt werden.

Sollte man ein Gemälde vererbt bekommen haben und vermuten, dass es sich dabei um ein richtiges Gemälde handelt, das tatsächlich einen hohen Wert haben könnte, sollte man einen unabhängigen Kunstexperten heranziehen. Denn eine Fälschung zu enttarnen, wird im Laufe der Zeit immer schwieriger, sogar Experten fallen manchmal darauf herein.

Unabhängige Kunstvermittlungen arbeiten für geringe Kommissionen und helfen dabei das Werk auf ihren Wert zu untersuchen. Bevor man sich an solche Institutionen wendet, kann man das Gemälde fotografieren und mit Hilfe der Google-Bildersuche nach ähnlichen Bildern suchen. Dafür sollte man die Seite Google Bilder aufrufen und das eigene Foto hochladen. Die Suchmaschine sucht dann nach ähnlichen Bildern. Eventuell lässt sich über diese Funktion der Künstler, etc. herausfinden.

Tipp: Unabhängige Kunstvermittlungen helfen dabei das Werk auf ihren Wert zu untersuchen.

Wurde das Gemälde restauriert?

Seien es Ölgemälde, abstrakte Kunst, Acrylbilder und Sonstiges, die Authentizität eines Bildes kann durch den Originalzustand bestimmt werden. Ein möglichst wenig abgenutztes Gemälde erzielt einen großen Preis. Hierbei sollte die Leinwand weder beschnitten sein noch einen ausgetauschten Keilrahmen haben, d.h. der Keilrahmen sollte möglichst noch original sein. Auch Beschädigungen von Restaurierungen sollten möglichst wenig sichtbar sein. Bei manchen Arten von Kunst ist allerdings schwer zu erkennen, an welcher Stelle das Gemälde eine Beschädigung oder Restaurierungsspuren aufweist. Hierzu gehört zum Beispiel Abstrakte Malerei, also moderne Gemälde.

Insbesondere abstrakte Acrylbilder und moderne Malerei sowie abstrakte Gemälde sind sehr schwer einzuschätzen. Wer also den Wert eines Gemäldes selbst bestimmen möchte, sollte sich das Gemälde genau ansehen. Dabei ist der ursprüngliche Zustand eines Gemäldes entscheidend. Das bedeutet, dass erst anhand vom ursprünglichen Zustand des Gemäldes bestimmt werden kann, wie sich das Bild im Laufe der Zeit verändert hat. In diesem Fall sollte man über eine fundierte Kenntnis über den Schaffensprozess und die verschiedenen Maltechniken haben. Je nach Jahrhundert können sich Aufbau und Maltechniken ändern. Arbeitete der Maler zum Beispiel mit einer künstlichen Patina, kann das von einem Laien sehr schnell als Alterungsprozess angesehen werden. Aus diesem Grund lautet die Devise hier: Genau hinschauen!

Tipp: Mit einer Schwarzlichtlampe kann man erkennen, ob ein Gemälde restauriert wurde. Dunkle Stellen offenbaren dann Bildkorrekturen und Fehlstellen.

Ist eine Restaurierung lohnenswert?

Gemälde sind fast immer Unikate und Liebhaberstücke an denen nicht unnötig herumgepfuscht werden sollte. Um diese möglichst lange zu erhalten, müssen Gemälde im Notfall auch einmal restauriert werden. Sieht es so aus, dass das Gemälde sehr stark beschädigt oder verschmutzt ist, sollte dieses sogar restauriert werden, um es möglichst lange für die Nachwelt oder seine Nachkommen zu erhalten. Leichte Verschmutzungen der Leinwand oder kleine Risse am Bilderrahmen lassen sich meist schon für relativ wenig Geld beheben.

Ob eine Restaurierung lohnenswert ist, hängt zum einen vom emotionalen Wert und zum anderen vom tatsächlichen Verkaufswert ab. Steckt ein sehr bekannter Künstler dahinter, ist eine Restaurierung aber fast immer lohnenswert. Will man ein wertvolles Gemälde verkaufen, ist eine Restaurierung oft sehr zu empfehlen. Kunsthändler sind ja bekanntlich auch nur Menschen und ein geputztes Auto lässt sich nun mal viel besser verkaufen, als ein ungeputztes.

Wertvolle Gemälde selbst erkennen – ja oder nein?

Diese Frage lässt sich nicht eindeutig beantworten. Eine grobe Bestimmung kann mit Hilfe eigener Beobachtungen und Recherche vorgenommen werden. Zum Beispiel lässt sich oft bestimmen welchem Künstler das Werk zuzuschreiben ist, wie viele solcher Werke vorhanden sind, welcher Epoche dieses zuzuschreiben ist, etc. Feinbestimmungen wie Beschädigungen oder ob es sich um eine Fälschung oder Kopie handelt, können allerdings nur von Fachleuten bestimmt werden. In diesem Fall sollte man sich zum Beispiel mit einem Kunsthistoriker oder einem renommierten Auktionshaus zusammensetzen.

Titelfoto: Pixabay/3dman_eu / Fotos: PATINARO

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